Die Lebensweise von Ahmad Ibn Hanbal

ayman

La Ilaha Illa Allah
Staff member
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen:


Ahmad Ibn Hanbal ist ein bekannter Imam, den jeder Muslim kennt. Er war ein Imam in Fiqh und ein Imam in Hadith. Der Imam Wahabi hat ihn ausgezeichnet als echten Imam, als Scheikh ul Islam. Er kommt in diese Stufe, weil er viele Hadithe beherrschte, schätzungsweise lernte er über eine halbe Million Hadith auswendig. Er verfasste ein Buch, das später als Musnad al Imam Ahmad" bekannt wurde.


Sein Geburt und seine Mutter:

Er wurde in der Abbassinenzeit geboren, also nach der Zeit, in der der Prophet Muhammad (Allahs Friede und Segen auf Ihn) gelebt hat. Die Abbassinenzeit war nach der Zeit Abu Bakrs, Omars, Uthmans und Alis. Nach der Zeit der vier Rechtschaffenden Kalifen folgte die Ummuwiyyenzeit, dies war die erste Familie die nach der Zeit der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm), über die Muslimische Umma herrschte. Danach folgte die Abbassinenzeit, dies war die zweite Familie die damals herrschte. Ahmad Ibn Hanbal wurde in dieser Zeit geboren. Kurz vor seiner Geburt starb sein Vater und so wuchst Ahmad als ein Waisenkind auf. Seine Mutter zog ihn allein groß; das zeigt uns wie großartig diese Mutter war, dass er zuerst durch die Wille Allahs und dann durch ihre Erziehung zu dieser Islamischen Lehre kam.

Er erzählte von seiner Mutter, dass sie ihn immer für das Freiwillige Nachtgebet (Qiyamu Lail) weckte als er noch ein kleiner Junge war. Er heiratete nicht im Leben seiner Mutter, weil er sagte: er möchte keine Frau zu seiner Mutter bringen, über die seine Mutter sich vielleicht ärgern würde. Er heiratete erst später nach dem Tod seiner lieben Mutter.


Die Gelehrten des Islams

Er lernte von 280 Gelehrten, daher auch diese große Kenntnis in seinem Wissen. Damals war es nicht leicht sich Wissen anzueignen, man musste manchmal Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate zu einen anderen Ort zu reisen, um dort das gesuchte Wissen zu erwerben. Die Gelehrten, von denen er Wissen erwarb, waren sehr angesehene Wissende. Sie besaßen große Achtung in der islamischen Zeit und in der islamischen Geschichte.

Wir lernen die Lebensweise diesen großartigen Menschen, damit wir uns ein Beispiel an ihnen nehmen sollen, und das gibt uns den Ans*!*!*!*! zu unserer Religion, dem Islam, mehr zu erlernen und was wichtiger ist, noch viel mehr dafür zu tun. Denn diese Persönlichkeiten opferten ihre Lebenszeit für den Islam. Wir müssen Wissen erwerben, damit dieses Wissen verbreitet wird und damit dieses Wissen ohne Verfälschung bleibt, und somit unverfälscht an die folgenden Generationen weitergegeben werden kann. Das wir heute einen unverfälschten Islam vorliegen haben ist diesen Leuten zu verdanken, die ihr Leben dafür opferten. Allah weiß, dass wir diese Leute lieben und ihnen großen Respekt entgegenbringen, denn sie sind unsere Vorbilder nach dem Prophet (Allahs Segen und Friede auf ihm). Das Wiederholen von der Lehre und das Leben dieser Menschen, lässt uns in deren Zeit leben und lässt uns ein wenig fühlen, wie diese gefühlt und gelebt haben. Das geht aber nur, wenn man immer und immer wieder diese Sachen wiederholt.

Diese Personen sind unsere Vorbilder im Islam, worauf wir als Muslime stolz sein müssen. Andere Menschen sind z.B. stolz Nachfolger von Napoleon zu sein oder auf solche, die außer Krieg und Vernichtung nichts für die Menschheit gebracht haben. Unsere Vorbilder aber sind die Gelehrten, die das Wissen auf der Erde verbreiteten und diese Religion so erklärten, dass jeder die erhabenen Worte von Propheten (Allahs Segen und Friede auf ihm) verstehen kann; und die die Sunnah des Propheten a.s.w.s. verteidigt und zwischen richtigen und falschen Hadithe unterschieden haben . Jeder Name dieser Gelehrten ist wie ein mächtiger Berg und spielt im Islam eine wichtige Rolle. Wenn man irgendeinen Muslim fragen würde ob er Imam ABUHANIFA, Imam SCHAFI, Imam MALIK, oder Imam Ahmad kennt, würde jeder das sicher bestätigen. Auch wenn diese Person nicht besonders viel über den Islam gelernt hat. Die Namen dieser Männer sind unvergänglich und Allah hat ihre Geschichte verewigt.


Mühe und Ziele der Gelehrten:

Ahmad Ibn Hanbal lebte in der Zeit von Imam Schafi und er kannte Imam Bukhari und viele andere bekannte Gelehrte. Er lebte im Irak und lernte von verschiedenen Gelehrten, einer davon lebte im Jemen. Ahmad Ibn Hanbal reiste in den Jemen, um das Wissen von diesem zu erwerben.

Den Salaf-u-Salah (die frommen Vorfahren) war es wichtig was gesagt wurde, und nicht wer es gesagt hat. Wenn es ein Hadith vom Propheten (Allahs Segen und Frieden auf ihm) war akzeptierten sie es sofort, ihnen war der Inhalt wichtig von dem gesagten Hadith, und nicht dass sie später sagen konnten, ich habe so und soviel Hadith auswendig gelernt oder so und soviel Hadith gesammelt. Sie lernten, um zu praktizieren. Im Gegenteil, in der heutigen Zeit gibt es viele Leute die hören und lernen damit sie zeigen können, dass sie Wissen besitzen und sie setzten ihr Gelerntes nicht in die Tat um. Das ist der Nachteil von dieser Zeit, und das Oben genannt war der Vorteil von unseren Vorgängern.


Zwei lernen nie:

Es gibt zwei Personen die nie lernen, einer der sich zu sehr schämt, um zu fragen und einer, der überheblich ist. Der, der sich zu viel schämt, fragt nicht und bleibt somit unwissend. Der Überhebliche, denkt er brauche nicht zu fragen, weil er meint, dass er nicht zu wissen braucht. Dies ist der Grund weshalb er nicht fragt und bleibt somit auch unwissend. Das Gegenteil von Überheblichkeit ist übertriebene Schamhaftigkeit. Schamhaftigkeit ist eine lobenswerte Sache, denn der Mensch sollte sich auch schämen, aber nicht in dem Maße, dass er sich so schämt, um nicht nach Wissen zu fragen.


Geduld, um Wissen zu erwerben:

Einer der Wissen erlangen möchte muss sich hinsetzen und geduldig sein, um das gesuchte Wissen zu erwerben. Er muss geduldig auf seinen Platz, in seiner Umgebung und mit dem Geduld zeigen von dem er lernt, damit ihn das Wissen erreicht. Die frommen Vorgänger waren sehr selbstlos, sie waren große Gelehrte, aber man sah es ihnen äußerlich nicht an. Sie waren sehr geduldig, damit sie das Wissen erlangen konnten. Wenn wir uns vorstellen, dass Imam Bukhari zweieinhalbe Monate wegen eines Hadiths reiste, um es aufzuschreiben. Wir wissen wer war al-Imam al-Bukhari: nach dem Quran, ist sein Buch „Kitab ul Bukhari“ die zweitwichtigste Quelle im Islam. Es heißt „AL Sahih“ (das Richtige, das Ehrliche).


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Nun zurück zu Imam Ahmad. Er starb im Gefängnis, der damalige Kalif sperrte ihn ein und er starb dort. Der damalige Kalif fragte Ahmad Ibn Hanbal, ob er ein Oberrichter wird. Der Imam wollte dieses Amt aber nicht und lehnte es ab. Deshalb wurde er inhaftiert. Ahmad Ibn Hanbal wollte kein Richter sein, um den Menschen nicht eventuell Unrecht zu tun, was zur Folge hat, das so etwas ihn in schlechte Taten bringen könnte. Er führte das Amt des Richters demnach nicht aus. Er starb im Jahr 380 nach der Hijra.


Allah gab Ahmad Ibn Hanbal (rahimullah) eine große Gabe, er konnte nämlich sehr gut auswendig lernen. Man sagte er kannte eine Million Hadith und es wurde auch erzählt, wenn Allah das Wissen nur ihm gegeben hätte, wäre es soviel wie das Wissen der Vorgänger und der Nachfolger zusammen. Er befolgte streng dem Weg es Propheten (Sunna) (Allahs Segen und Friede auf ihm), und er hasste die Bid’a (Neuerungen in der Religion) und bekämpfte diese stets. Auch dies war ein Grund, weshalb er sehr oft im Gefängnis saß. Er nahm dies alles auf sich, damit die Religion sauber bleibt. Imam Ghazi, ein großer Gelehrter im Islam, sagte in seiner Zeit:

„ Wenn du siehst einen Menschen, der Imam Ahmad liebt, dann sei sicher er ist auf der richtigen Seite, und wenn du siehst einen Menschen, der Imam Ahmad nicht mag, dann wisse er ist von Ahl-Bid’a (Gemeinschaft der üblen Neuerungen)“.

Es wurde auch von Imam Ahmad erzählt, dass er sehr selbstlos war und es gab keinen, dem das irdische Leben so bedeutungslos war, wie Imam Ahmad. Er liebte die Leute des Hadith, und er sagte:

„Wenn ich einen Gelehrten von Hadith sehe, dann ist es als ob ich einen Sahabi (Gefährte des Gesandten Allahs (Allahs Segen und Friede auf ihm) sehen würde.“

Ahmad Ibn Hanbal hatte eine große Erbschaft von einer Million Dirham von seinen Vater geerbt, was damals sehr viel Geld war. Er gab dies alles für seine Reisen aus, die er unternahm, um Hadith zusammeln. Es wurde über ihm von seinen Mitmenschen erzählt, dass er niemals über Geld gesprochen hatte, und wenn er es ausgab, tat er dies so, als wenn das Geld jemand anderen gehörte und er es für diesen ausgab. Imam al-Wahabi bezeichnete ihn als Amir Mu’minin in Hadith, das ist die höchste Stufe in Hadithwissenschaft, die ein Mensch je erreichen kann. Imam Ahmad kannte eine Million Hadith auswendig.


Aufnahmefähigkeit der Gelehrten damals:

Die Gelehrten damals achteten darauf, dass ihre Schüler direkt von Ihnen auswendig lernten und nicht von Büchern, weil dies seine Aufnahmefähigkeit irgendwann beschränkt und er kann nichts mehr hinzufügen. Wer aber vor einem Lehrer sitzt und von diesem lernt, frischt sein Verstand immer wieder auf und lernt deshalb mehr als wie von den Büchern. Es wurde erzählt, dass wenn jemand ein Gedicht vorlas das eintausend Zeilen hatte und al-Imam Ahmad hörte dies nur einmal, kannte er es danach auswendig. In seiner Zeit waren die Dichter und ihre Gedichte sehr bekannt und es war eine schwierige Sache. Der Dichter war damals ein Beruf, sie sagten Gedichte auf und bekamen dafür auch Geld, wenn sie bestimmte Menschen darin lobten.

Von Imam Schafi wurde gesagt, dass er immer beim lesen eines Buches seine Hand auf eine der Beiden Seiten tat, damit er nicht durcheinander kam und Beide auswendig lernte. Diese Menschen sind natürlich mit den Menschen von Heute nicht zu vergleichen. Diese Personen hatten sehr große Angst davor schlechte Taten zu begehen, und sie konzentrierten sich darauf, um Allahs Furcht und Wissen zu erwerben. Deswegen arbeiteten und lernten diese ihr Lebenslang mühsam, und deswegen auch lernten sie schnell auswendig und waren in dieser Sache richtig gut trainiert.


"Allah hat die Religion beschützt durch Imam Ahmad":

Die Gelehrten sagten, Allah hat die Religion beschützt durch Imam Ahmad, weil in Fragen al-Aqida (Glaubensinhalte) hat er dafür gekämpft, dass diese sauber blieb durch seine Zunge. Und wir wissen Imam Ahmad hatte mit einer großen Fitna (Versuchung, Prüfung) zu tun, denn die Leute erzählten über den Quran, dass dieser von Allah erschaffen wurde (Geschöpf) und nicht seine Wort war. Dies ist ein schwerwiegender Fehler, denn sollte der Quran erschaffen wurden sein, dann kann es sein das er nicht vollkommen und somit fehlerhaft ist. Er kämpfte aber für die Wahrheit, dass der Quran das Wort Allahs ist, und er bezahlte fast mit seinen Leben dafür. Denn die Wahrheit ist, dass der Quran das Wort Allahs ist und er kann deshalb nicht fehlerhaft sein.

Man erzählte, die Leute die sein Unterricht besuchten waren zirka Fünftausend an der Zahl. Sie kamen wenn er Unterricht hielt, um sein Wissen zu erlernen. Imam Ahmad sagte immer zu ihnen, dass sie das von ihm Gesagte nicht aufschreiben sollen, sondern sie sollen es auswendig lernen. Trotzdem schrieben diese alles auf und ließen nicht ein Wort davon aus, damit es nicht verloren ging und richtig aufbewahrt wurde. Er war der Wissende in seiner Zeit und es gab keinen der besser wissend war als er. Im Gegenteil alle Wissenschaftler/Gelehrten dieser Zeit erreichten nicht dieses Niveau. Einer sagte zu Imam Ahmad:

„Du bist in solch eine Stufe gekommen, aber trotzdem hast du noch die Tinte und den Stift zum schreiben“.

Imam Ahmad antwortete darauf:

„Dies nehme ich mit bis zum Grab“.


Gebt mir schnell ein Papier:

Darauf konnte und wollte er nicht verzichten. Auch wurde von erzählt, als er im Sterbebett lag, sagte er:

„Gebt mir schnell ein Papier und ein Stift ich möchte etwas aufschreiben“.

Die Leute, die bei ihm waren, sagten zu ihm:

„In dieser Zeit, wo du gerade am sterben bist“.

Er sagte darauf:

„ Besser ich sterbe und kenne die Weisheit als wenn ich sterbe und kenne sie nicht“.


Es wurde auch von ihm erzählt, dass er es verabscheute, wenn jemand ihn in seiner Gegenwart lobte auf Grund seines Wissens. Er sagte zu seinen Schülern:

„Wer bin ich, dass ihr alle zu mir kommt um Wissen zu erwerben. Studiert die Hadith und lernt von den Anderen und nicht nur bei mir“.

An diesen Worten kann man die Bescheidenheit des Imam Ahmad erkennen. Wenn man die Bücher dieser Personen von damals ließt, empfindet man großen Respekt vor diesen Menschen, auf Grund der Ausdrücke, die darin verwendet wurden. Man lebt beim lesen dieser Bücher, mit diesen Personen richtig mit, und man kann den Unterschied merken zwischen den Gelehrten in der heutigen Zeit und den Gelehrten von früher. Die Menschen früher, lebten in einer besseren Zeit als sie es heute ist, in dieser Zeit war der Islam noch jung und stark. In dieser Zeit herrschte der Islam, während heutzutage die Muslime erniedrigt sind. Es waren andere Zeiten als die Zeiten heute.

Wie Ahmad Ibn Hanbal sein Privatleben war wusste kein Mensch, aber das was er sagte, davon wurde jedes Wort aufgeschrieben, wie er Unterricht hielt, oder wie er saß, u.s.w. Die Leute waren nicht an seinem Privatleben interessiert, obwohl er sowieso fast keines besaß.


Die kranke Frau und der Imam:

Es wurde auch erzählt, dass eines Tages eine ältere Frau, die nicht laufen konnte ihren Sohn zu Ahmad Ibn Hanbal schickte, damit er zu Allah ein Bittgebet machen solle, damit sie wieder laufen konnte. Der Junge sagte, dass Ahmad Ibn Hanbal zu ihm sagte:

„Was soll ich für diese Frau ein Bittgebet sprechen, diese Frau soll für uns ein Bittgebet sprechen. Sie ist so alt im Islam geworden, und hat bestimmt viel mehr für den Islam getan als ich. Gehe zu deiner Mutter und sage ihr, sie soll für uns ein Bittgebet sprechen.“

Der Junge ging zurück zu seiner Mutter und sagte es ihr, aber eine andere Frau sagte zu der alten Frau, dass sie es doch gehört hatte wie Ahmad Ibn Hanbal für diese ein Bittgebet sprach. Die Leute fragten daraufhin Ahmad Ibn Hanbal, warum er dies tat und für sie kein Bittgebet sprach? Er sagte:

„Wenn Allah sie doch heilen würde, solle sie nicht denken es ist auf Grund meines Bittgebetes geschehen, vielmehr solle sie immer auf Allah vertrauen und nicht denken das Ahmad Ibn Hanbal ihr half.“


Der Imam und der Satan:

Es wurde auch erzählt, als Imam Ahmad auf dem Sterbebett lag sein Sohn zu ihm sprach:

„Mein Vater sag: la ilaha illa Llah.“

Imam Ahmad aber wurde zwischendurch immer wieder ohnmächtig, und wenn er wieder aus seiner Ohnmacht erwachte sagte der:

„Nein“.

Sein Sohn sagte ihm später:

„Ich sagte dir immer wieder: sag la ilaha illa Llah, und du sagtest immer: nein.“

Imam Ahmad antwortete:

„Mein Sohn, in dieser Zeit kam der Satan zu mir und sagte zu mir: „Du bist mir entwischt Ahmad“. ich sagte daraufhin immer: „Nein noch nicht, erst dann wenn ich sterbe.“

Imam Ahmad hatte Angst, dass ihn der Teufel noch in letzter Minute verführen konnte.


Imam Ahmad war sehr selbstlos, und das Irdische Leben bedeutete ihn überhaupt nichts. Er nahm niemals Geld von Leuten, arbeiten tat er aber auch nicht, denn er hatte keine Zeit dafür. Von ihm kann man eine Lehre für sich selbst ziehen, wie er auf dieser Erde lebte. Ahmad Ibn Hanbal verrichtete fünfmal in seinen Leben die Pilgerfahrt, dreimal davon verrichtete er sie zu Fuß, was einer Entfernung vom Irak bis Mekka entsprach.


Der Imam auf der Pilgerreise mit Imam Yahya ibn Ma'yn:

Es wurde erzählt als er einmal auf Pilgerfahrt war, sagte er für seinen Freund und Begleiter Yahya Ibn Ma'yn, der ebenfalls ein großer Gelehrter im Islam war:

„Inschallah, nach der Pilgerfahrt gehen wir nach Jemen zu Abdullah Zanahni, und lernen den Hadith.“

Abdullah Zanahni war ebenfalls ein großer Gelehrter. Yahya sah aber diesen großen Gelehrten Abdullah beim Tawaf (Umrunden) der Kaaba, Yahya ging schnell zu Imam Ahmad und sagte zu ihm:

„Ich habe den Imam gesehen.“

Ahmad Ibn Hanbal bemühte sich diesen großen Gelehrten zu begrüßen, und Yahya sagte zu Abdullah:

„Wir kommen Inschallah morgen zu dir und diesen Hadith zu hören.“

Beim weggehen sagte Imam Ahmad zu Yahya:

„Warum hast du ihm das gesagt?“

Yahya sagte daraufhin:

„Es ist doch besser, als wenn wir einen Monat hin und zurück reisen, und dabei das Geld verlieren.“

Ahmad Ibn Hanbal sagte:

„Ich suche Zuflucht bei ALLAH, vor dem was du da eben gerade gesagt hast. Seit wann frage ich nach irgendwelchen Kosten, wenn ich mein Wissen erweitern kann. Nein wir lassen den Imam Abdullah nach dem Jemen zurück gehen und gehen dann zu ihm hin.“

So taten sie was Imam Ahmad gesagt hatte, aber unterwegs ging das Geld aus, und er besaß kein Geld mehr. Die Leute die mit ihm waren wollten ihn Geld geben aber er lehnte es ab. Imam Ahmad reiste mit einer großen Karawane, und bat sich selber als Träger an, damit er mit denen nach Jemen reisen konnte.


Sein TAQWA:

Es wurde auch erzählt, dass er immer sehr Angst davor hatte, Geld von irgendjemand zu bekommen, weil dieses Geld eventuelle auf unehrlichen Wege gekommen seinen könnte. Vielleicht war er übervorsichtig was sich selber betrifft, aber nicht was andere Menschen betrifft, denn er war selber hart zu sich. Imam Ahmad war selber sehr streng zu sich, und er nahm niemals etwas an, aber das war nur für sich und niemals für die Anderen, weil er wusste, dass er das vertragen konnte, aber die Anderen eventuelle nicht. Noch nicht einmal zu seinen Kindern war er so.

Es wurde auch erzählt, als er Imam Ahmad alt war, fragte ihn sein Sohn:

„Oh mein Vater, es ist noch ein wenig von dem Geld geblieben, welches der Kalif uns gab. Kann ich das Geld nehmen und die Pilgerfahrt damit machen?“

Imam Ahmad antwortete:

„Natürlich kannst du das Geld nehmen und damit die Pilgerfahrt verrichten.“

Sein Sohn aber entgegnete:

„Du hast dieses Geld nicht genommen und damit die Pilgerfahrt gemacht?“

Imam Ahmad sagte:

„Mein Sohn, ich bin zu mir übervorsichtig, du aber solltest nicht so sein.“


Auch wurde erzählt, dass Imam Ahmad nichts zu Hause hatte und sehr arm war. Eine Person lieh ihm eines Tages Mehl. Imam Ahmad bestand darauf, dass das Mehl ihm nur geliehen wurde und nicht geschenkt, sonst hätte er es nicht angenommen. Er wollte es der Person unbedingt wieder zurückgeben. Imam Ahmad gab das Mehl seiner Familie und sagte:

„Backt daraus Brot.“

Denen er den Auftrag gab kehrten aber schnell wieder zurück mit dem fertigen Brot. Imam Ahmad fragte:

„Wie habt ihr das so schnell geschafft?“

Sie antworteten ihm:

„Dein Backofen von deinem Sohn Saleh war an und wir haben ihn benutzt zum backen.“

Imam Ahmad wusste, dass sein Sohn Saleh Geld vom Kalifen bekam, und er sagte:

„Nein, nehmt das Brot weg, ich esse nicht von diesem Brot, weil das Geld, womit dieser Backofen angezündet wurde vom Kalifen war.“

Imam Ahmad wollte deswegen nicht essen.


Ahmad Ibn Hanbal war nicht groß und nicht klein, er war mittelmäßig und etwas darüber hinaus. Es wurde auch erzählt, dass er die Persische Sprache sehr gut kannte.

Imam Ahmad konnte nicht dichten, im Gegenteil was Imam Schafi konnte. Imam Schafi hatte sehr viele Gedichte gemacht. Imam Ahmad schrieb zwar in seinen Leben ein paar Gedichte, was aber nicht ausreicht ihn als Dichter zu bezeichnen. Wer diese Gedichte von Imam Ahmad aber ließt, merkt wie wertvoll diese Gedichte sind und wie bedeutungslos das irdische Leben für ihn war.

Ahmad Ibn Hanbal hatte sehr viel Angst davor Sünden zu begehen. Er betete immer zu Allah, das Allah ihm seine Sünden vergeben solle. Und wenn wir sehen was der Imam eigentlich für Sünden gemacht hat, im Vergleich zu dem Mensche heute, dann ist das natürlich ein enormer Unterschied.

Trotz, dass Imam Ahmad sehr arm war und sehr arm lebte war er sehr großzügig.

Ahmad Ibn Hanbal war auch ein Mensch dem man nicht aus der Ruhe bringen konnte. Er hatte sehr gute Manieren. Er hatte bösartige Nachbarn, aber er ertrug geduldig. Alles was sie ihm Schlimmes antaten. Nie einmal beschimpfte er diese, oder sagte zu ihnen dass sie damit aufhören sollen. Er wusste, dass das, was sie alles mit ihm machen zu diesem Leben dazu gehört und es zählt nicht zu dem Jenseits, und deswegen ertrug er es. Er beschäftigte sich nicht damit dieses irdische Leben irgendwie zu verschönern, und keine Zeit darin zu verlieren um in diesem irdischen Leben irgendetwas zu erreichen. Lieber ertrug er so etwas mit Geduld als sich damit zu beschäftigen, um eventuelle Schwierigkeiten, die es mit den Menschen gab zu beseitigen.

Wir bitten Allah, dass wir auf dem Weg so eines edlen Menschen gehen, und nicht, dass dies hier nur für uns irgend so ein Unterricht ist, der nachher wieder vergessen wird. Im Gegenteil, diese Menschen müssen ein Wegweiser für uns sein. Und wir bitten Allah, dass diese Menschen unsere Vorbilder werden mögen.
von Scheikh Usama Ayub
 
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