Muslime erlassen Fatwa gegen Terror

ayman

La Ilaha Illa Allah
Staff member
Der Zorn der britischen Muslime auf die Bomber von London ist groß. Am Wochenende kam es in Großbritannien zu mehreren Demonstrationen gegen Terroristen, die im Namen des Islam morden. Die größte Organisation sunnitischer Muslime verurteilte die Anschläge jetzt auch in einer Fatwa.

Birmingham/London - Der Rat der Sunniten (Jama'at e Ahl e Sunnat) erklärte in der Fatwa, einem verbindlichen Religionsedikt, dass die Anschläge die Grundsätze des Islams verletzt hätten. Jede Art von Selbstmordanschlag sei ein Verstoß gegen den Koran, hieß es in der in Birmingham veröffentlichten Erklärung.

"Wer hat irgendjemandem das Recht gegeben, andere zu töten? Das ist eine Sünde. Jeder, der Selbstmord begeht, kommt in die Hölle", erklärte Mufti Muhammad Gul Rehman Qadri, der Vorsitzende des Rats der Sunniten. "Was in London geschehen ist, ist ein Sakrileg. Es ist eine Sünde, sich oder anderen das Leben zu nehmen." Und weiter hieß es, die Verurteilung der Taten richte sich auch gegen die Hintermänner der Anschläge.

Die britische Polizei korrigierte am gestrigen Abend eine zuvor verbreitete Meldung, wonach in der nordenglischen Industriestadt Leeds sechs Personen unter Terrorverdacht festgenommen worden seien. Die Personen seien nicht wegen Terrorverdachts festgenommen worden, hieß es später. Bei der Meldung sei ein Fehler unterlaufen. Es habe sich um Vergehen im Zusammenhang mit den Einwanderungsgesetzen gehandelt.

Leeds steht im Zentrum der Ermittlungen zu den Hintergründen der Londoner Anschläge. Drei der vier mutmaßlichen Bombenleger kamen aus Leeds. Bei der Untersuchung ihres persönlichen Umfelds wurden mehrere Wohnungen in Leeds durchsucht.

Die britische Regierung wies Vorwürfe zurück, vor den Terroranschlägen von London gegenüber militanten Islamisten eine zu laxe Einwanderungspolitik verfolgt zu haben. London habe zwar stets einen großzügigen Asylkurs vertreten, sei jedoch nie "ultra-liberal" gewesen, sagte der Minister für Verfassungsfragen, Charles Falconer, am Sonntag. Die Polizei weitete unterdessen ihre Terror-Ermittlungen aus und identifizierte erstmals den vierten mutmaßlichen Attentäter namentlich.


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,365615,00.html
 
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