Wo ist Allâh?

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ibn azem

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Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Wo ist Allâh?

1. Wo ist Allâh?
Diese Frage ist in Qur’ân und Sunnah eindeutig beantwortet worden: Allâh ist über den Himmeln auf Seinem Thron. Er ist nicht überall und nicht eins mit der Schöpfung. Die Beweise dafür aus Qur’ân und Hadîth sind zahllos. Im Qur’ân wird gesagt, dass Allâh (t) hoch ist, d.h. über Seinen Dienern:

„Und Er ist der Unbezwingbare über Seinen Dienern.“ (6:18)
„Sie fürchten ihren Herrn über sich und tun, was ihnen befohlen wird.“ (16:50)
Dinge kommen von ihm herab:

„Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.“ (15:9)

„Er ist es, der das Buch auf dich herabgesandt hat.“ (3:7)

Das Wort, das für das „Herabsenden“ des Qur’ân verwendet wird, bezeichnet auch das Herabsenden von Regen, also eindeutig eine Sache, die von oben nach unten kommt. Andere Ahadîth berichten, wie Allâh (t) Selbst herabsteigt, so z.B. in dem bekannten Hadîth:

„Unser Herr, der Segensreiche und Erhabene, steigt jede Nacht, wenn sie das letzte Drittel erreicht hat, zum untersten Himmel herab und fragt: „Wer ruft mich, so dass Ich ihn erhöre? Wer bittet mich, so dass Ich ihm gebe? Wer verlangt Vergebung von mir, so dass Ich ihm vergebe?““ (Al-Bukhâri, Muslim)

Weiter sagte er (a.s.s.):

„Allâh wird am Tag der Auferstehung zu Seinen Dienern herabsteigen.“ (At-Tirmidhi)

Andere Dinge steigen zu Ihm auf:

„Zu Ihm steigt das gute Wort empor, ...“ (35:10)

„Die Engel und Jibrîl steigen zu Ihm auf in einem Tage, dessen Ausmaß 50.000 Jahre beträgt.“ (70:4)

„Damals sprach Allâh: ‚O Jesus, Ich will dich verscheiden lassen und will dich zu Mir erhöhen ...‘“ (3:55)

Wie können Dinge zu Allâh (t) aufsteigen und von ihm herabkommen, und wie kann Allâh (t) in den untersten Himmel herabsteigen, wenn überall, wenn Er auf der Erde wie auch im Himmel, ist? Allâh befindet Sich in Seiner Person über den Himmeln auf dem Thron, separat von Seiner Schöpfung. Ibn Mas’ûd (r.a.) sagte:

„Zwischen dem untersten Himmel und dem nächsten liegen 500 Jahre, genauso wie zwischen den übrigen fünf Himmel. Zwischen dem Kursi (ungefähr: Schemel) und dem Wasser liegen 500 Jahre. Der Thron ist auf dem Wasser und Allâh ist auf dem Thron.“

Der Prophet (a.s.s.) sagte:

„Es gibt im Paradies 100 Stufen, die Allâh für die Muhajidîn, die auf Seinem Weg kämpfen, vorbereitet hat. Zwischen jeder Stufe ist eine Entfernung wie zwischen Himmel und Erde. Wenn ihr Allâh, den Erhabenen, bittet, dann bittet um Al-Firdaus, denn sie befindet sich in der Mitte im höchsten Punkt, wo die Flüsse vom Paradies entspringen, und darüber ist der Thron des Allerbarmers.“ (Al-Bukhâri, Ahmad)

„Und Er ist es, der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, und Sein Thron war auf dem Wasser, damit Er prüfe, wer von euch die beste Tat begehe.“ (11:7)

Der Prophet (a.s.s.) sagte:

„Der Thron ist auf dem Wasser, und Allâh ist auf dem Thron.“ (Abu Dawud)

Zahlreiche Verse verdeutlichen, dass Allâh (t) Sich erhoben hat:

„Der Allerbarmer hat den Thron bestiegen.“ (20:5)

„Seht, euer Herr ist Allâh, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, alsdann den Thron bestieg.“ (7:54)

„Seht, euer Herr ist Allâh, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, alsdann den Thron bestieg.“ (10:3)

„Allâh ist es, Der die Himmel, die ihr sehen könnt, ohne Stützpfeiler emporgehoben hat. Dann bestieg Er den Thron.“ (13:2)

„Er, Der die Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, in sechs Tagen erschuf, bestieg alsdann den Thron.“ (25:59)

Das arabische Wort, was für „den Thron ERHOBEN“ benutzt wird, ist „Istiwa’“, was eindeutig das "ERHOBEN oder ÜBER SEIN" bezeichnet, so dass es darüber ist. Das gleiche Wort wird im Qur’ân auch für das Landen der Arche auf dem Berg Judyy benutzt, die sich also wörtlich „auf den Berg gesetzt hat“. Istiwa’ im Zusammenhang mit dem Besteigen des Throns von Allâh (t) bedeutet ganz klar, dass Allâh (t) über dem Thron ist. Zu einer Magd sagte der Prophet (a.s.s.):

„Wo ist Allâh?“ Sie sagte: „Im Himmel (arab.: fi-s-samâ‘).“ Und er fragte: „Wer bin ich?“ Sie sagte: „Der Gesandte Allâhs.“ Der Prophet (a.s.s.) sagte daraufhin: „Befreie sie, sie ist eine Gläubige.“
(Muslim)

Im arabischen bedeutet die Redewendung: „Im Himmel (fi-s-samâ‘)“, dass eine Sache höher ist, oder oben. „Im Himmel“ bedeutet also nicht, dass der Himmel Allâh (t) enthält. Es bedeutet, dass Allâh (t) über der Schöpfung ist. Die Sahaba und die Gelehrten der ersten Generationen hatten genau dieses Verständnis.

· Ibn Mas’ûd (r.a.) sagte über das Besteigen des Throns:

„Der Thron ist auf dem Wasser, und Allâh ist über dem Thron, und Er weiß über euch Bescheid.“ · Ibn Al-Mubârak sagte: „Wir sagen nicht wie die Jahmiyyah, dass Allâh auf der Erde ist, vielmehr ist Er auf den Thron gestiegen.“ ·

Sadqa sagte:
„Ich hörte Sulaimân at-Taimy sagen:

‚Wenn man mich fragte ‘Wo ist Allâh?’, so würde ich sagen: ‚Im Himmel.‘ Und wenn dann gefragt wird: ‚Wo war der Thron, bevor es den Himmel gab?‘, so würde ich sagen: ‚Auf dem Wasser.‘ Und wenn dann gefragt wird: ‚Wo war der Thron, bevor es das Wasser gab?‘. so würde ich sagen: ‚Ich weiß es nicht.‘“ ·

Abdurrahmân al-Mahdi sagte:

„Niemand ist schlimmer unter den Leuten, die ihrer eigenen Laune folgen, als die Anhänger von Jahm. Ihr gesamter abgewichener Glaube dreht sich um ein Thema: ‚Es gibt niemanden über den Himmeln.‘ Ich glaube, bei Allâh, dass sie weder geheiratet werden sollten, noch sollten Muslime sie beerben, noch sollten sie von Muslimen beerbet werden.“

· Wahab ibn Jarîr sagte:

„Hütet euch vor der Meinung von den Anhängers Jahm’s, denn sie versuchen die Leute zu überzeugen, dass es nichts über den Himmeln gibt. Ihre Behauptungen sind nur eine Offenbarung von Iblîs, und es ist Kufr.“

· Muhammad ibn Yûsuf, einer der Lehrer von Al-Bukhâri, sagte:

„Der, der sagt, dass Allâh nicht auf dem Thron ist, ist ein Kâfir.“

· Abu Bakr Muhammad at-Tamîmi sagte:

„Ich bete nicht hinter einer Person, die die Eigenschaften Allâhs leugnet und nicht glaubt, dass Allâh über Seinem Thron ist.“

Dies ist ebenso der einstimmige Glaube der vier Rechtsschulen und ihrer Anhänger:

· Abu Mutî’ al-Balkhi berichtete:
„Ich fragte Abu Hanîfah nach einer Person, die sagt: ‚Ich weiß nicht ob mein Herr im Himmel oder auf der Erde ist.‘
Abu Hanîfah antwortete:

‚Jemand, der so etwas sagte, ist ein Murtadd (ein vom Islam abgefallener), da Allâh (t) sagt: ‚Der Allerbarmer hat den Thron bestiegen.‘, und der Thron von Allâh ist über Seinen Himmeln.‘ Weiter fragte ich Abu Hanîfah: ‚Was ist, wenn die Person zustimmt, dass Allâh auf dem Thron, aber gleichzeitig behauptet: ‚Ich weiß nicht, ob der Thron über den Himmeln oder auf der Erde ist.‘?‘ Abu Hanîfah antwortete: ‚Wenn er leugnet, dass der Thron über den Himmeln ist, ist er ein Murtad.‘“

· Imâm Mâlik sagte:

„Allâh ist über den Himmeln, aber Sein Wissen umfaßt alles. Nichts kann Seinem Wissen entkommen.“

· Imâm Asch-Schâfi’i sagte:

„Mein Glaube ist der gleiche wie der Glaube der Muslime vor mir, nämlich das Glaubensbekenntnis: ‚Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allâh, dass Muhammad sein Gesandter ist, dass Allâh über dem Thron ist über den Himmeln. Er steigt hinab zum untersten Himmel wann immer Er will.‘“

· Als Imâm Ahmad ibn Hanbal gefragt wurde: „Ist Allâh über dem Thron, über den sieben Himmeln, separat von Seiner Schöpfung, und umfaßt Sein Wissen und Sein Macht alle Dinge überall?“, antwortete er:

„Natürlich, Er ist über dem Thron, und nichts kann Seinem Wissen entkommen.“

· Imâm Ibn Khuzaimah, ein Schüler von Asch-Schâfi’i, sagte:

„Wer leugnet, dass Allâh über dem Thron ist über Seinen sieben Himmeln, und dass er separat ist von Seiner Schöpfung, ist ein Kâfir. Solch eine Person muss zur Reue und zur Aufgabe seines (Fehl-) Glaubens aufgefordert werden. Anderenfalls muss er geköpft und auf eine Müllhalde geworfen werden, so dass weder Ahlu-l-Qiblah noch Ahlu-dh-Dhimmah vom faulen Gestank seines Kadavers belästigt werden.“

Die Zitate zeigen eindeutig den Glauben der früheren Muslime, nämlich, dass Sich Allâh (t) über dem Thron über den Himmeln befindet, und dass Er nicht eins ist mit Seiner Schöpfung. Und mehr als ein Gelehrter haben denjenigen zum Kâfir erklärt, der das Gegenteil behauptet.

2. Die Allgegenwart von Allâhs Wissen
Es gibt eine Anzahl von Qur’ânversen, deren Missinterpretation einige Muslime zu dem Irrglauben geführt hat, dass Allâh (t) überall ist und eins mit Seiner Schöpfung. Zum Beispiel:​

„Er ist der Gott (Ilâh) im Himmel und der Gott (Ilâh) auf Erden, und Er ist der Allweise, der Allwissende.“ (43:84)

Das arabische Wort „Ilâh“ hat die Bedeutung „der, der angebetet wird“. So bedeutet der obige Vers:

„Er ist es, der im Himmel angebetet wird, und der auf Erden angebetet wird.“

Ilâh hat nicht die gleiche Bedeutung wie Allâh, wie einige von denen, die Allâhs Allgegenwart mit diesem Vers beweisen wollen, behaupten. Ilâh ist ein Adjektiv von Allâh (t). Die Präposition „Er“ am Anfang der Verses ist es, die sich ganz klar auf Allâh (t) bezieht. So wird die Bedeutung des Verses:

„Allâh ist es, der im Himmel angebetet wird, und der auf Erden angebetet wird.“

Diese Interpretation wird von bekannten Mufassirin bestätigt, wie z.B. Qatâdah, der über diesen Vers sagte:

„Er (Allâh) wird im Himmel und auf der Erde angebetet.“

Imâm al-Ajurri sagte genauso:

„Al-Ilâh ist der, der angebetet wird. Er (Allâh) wird angebetet im Himmel so wie Er auch auf der Erde angebetet wird.“

Ebenso mußte auch der folgende Vers zur Begründung eines Irrglaubens herhalten:

„Siehst du denn nicht, dass Allâh alles weiß, was in den Himmeln ist, und alles, was auf Erden ist? Keine geheime Unterhaltung zwischen dreien gibt es, bei der Er nicht vierter wäre, noch eine zwischen fünfen, bei der Er nicht sechster wäre, noch zwischen weniger oder mehr als diesen, ohne dass Er mit ihnen wäre. Dann wird Er ihnen am Tage der Auferstehung verkünden, was sie getan haben. Wahrlich, Allâh hat Wissen über alle Dinge.“ (58:7)

Wieder sagen einige, dass dieser Vers beweist, dass Allâh (t) überall ist. Ibn Kathir schreibt in Seinem Tafsir dazu:

„Das bedeutet, dass Allâh wohl vertraut mit ihren Äußerungen, Privatgesprächen und Gedanken ist.“

Al-Qurtûbi kommentiert:
„Er kennt und hört ihre geheimen Beratungen. Deutlich wird dies dadurch, dass der Anfang und Ende des Verses das Wissen von Allâh bestätigen.“ Al-Qâsimi macht es noch eindeutiger:

„Die Gelehrten unter den Gefährten des Propheten, die die Bedeutung des Qur’âns an ihre Nachfolger weitergaben, haben diesen Vers so verstanden, dass Allâh über dem Thron ist, aber Sein Wissen überall.“

So ist auch der folgende Vers zu verstehen:

„Und Er ist Allâh, in den Himmeln wie auch auf der Erde, Er kennt euer Verborgenes und Euer Verlautbares, und Er weiß, was ihr begeht.“ (6:3)

Allâh (t) ist in Seiner Schöpfung nicht in seiner Person anwesend, sondern mit Seinem Wissen. Er kennt die Umstände Seiner Geschöpfe, hört ihre Gespräche, sieht ihre Taten und leitet all ihre Angelegenheiten. Als Sufyan Ath-Thauri über den Versteil aus Suratu-l-Hadîd

„Und Er ist mit euch, wo immer ihr sein möget.“ (57:4)

gefragt wurde, antwortete er: „Sein Wissen.“ Allâh (t) Selbst erklärt ganz klar, was die Bedeutung von „Allâh ist mit dem-und-dem“ ist, als Er Mûsa und Hârûn, die sich fürchteten, zum Pharao zu gehen, antwortet:

„Fürchtet euch nicht; denn Ich bin mit euch beiden. Ich höre und Ich sehe.“ (20:46)

Allâh (t) ist mit Mûsa und Hârûn, da Er ihre Umstände, ihre Schwierigkeiten, Pharao und seine Heerscharen, sehr wohl kennt, da Er hört und sieht. An zahlreichen Stellen finden wir Aussagen, wie:

„Wahrlich, Allâh ist mit denen, die gottesfürchtig sind und Gutes tun.“ (16:128)

„Seid geduldig; wahrlich, Allâh ist mit den Geduldigen.“ (8:46)

„Wie oft hat nicht eine geringe Schar über eine große Schar gesiegt mit Allâhs Erlaubnis. Und Allâh ist mit den Geduldigen.“ (2:249)

Diese und ähnliche Verse dürfen nicht jemanden dazu verleiten, anzunehmen, Allâh (t) sei überall. Das würde dann konsequenterweise auch bedeuten, dass Er an allen schmutzigen Orten dieser Welt wäre, wie z.B. in der Toilette, in der Kanalisation, auf der Müllhalde, usw. Erhaben ist Er über das, was sie behaupten.
Die natürliche Veranlagung des Menschen läßt ihn wissen, dass Allâh (t) über ihm ist, nicht um ihn herum. Wenn der Mensch sich in schweren Notfällen an seinen Schöpfer wendet, schaut er instinktiv hilfesuchend zum Himmel, nicht in irgendeine andere Richtung. Wäre Allâh (t) überall, so könnte er auch genauso gut nach rechts oder nach unten schauen. Selbst Pharao, der einer der schlimmsten Kuffâr der Geschichte war, war sich dessen bewusst, als er sagte:

„O Hamam, baue mir einen Turm, so dass ich die Zugänge erreiche, die Zugänge zu den Himmeln, damit ich ihn sehen kann, den Gott Musas, und ich halte ihn wahrlich für einen Lügner.“ (40:36-37)

Selbst Pharao wusste, dass er Allâh (t) nicht irgendwo auf der Erde findet.
Wie kann jemand behaupten, dass Allâh (t) sich auf der Erde und innerhalb des Kosmos befindet, wo Allâh (t) Selbst sagt:

„Und sie haben Allâh nicht richtig nach Seinem Wert eingeschätzt. Und am Tage der Auferstehung wird die ganze Erde in Seinem Griff sein, und die Himmel werden in Seiner Rechten zusammengerollt sein.“ (39:67)

So soll denn jeder Muslim wissen, der Sein Schöpfer sich über den Himmeln auf dem Thron befindet, und alles, was davon abweicht, ist Irrglaube und Kufr, wie er von Ibn Jahm und seinen Anhängern verbreitet wurde.


(Quelle www.as-sunnah.de)
 
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