Über die Geschehnisse von Alexandria

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ayman

La Ilaha Illa Allah
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Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt Allah. Wir danken Ihm, erstreben Seine Hilfe und bitten um Seine Vergebung. Und wir suchen Zuflucht bei Ihm vor dem Übel unserer eigenen Seelen und vor unseren Missetaten. Wen Allah rechtleitet, der wird nie fehlgehen. Und wen Allah fehlgehen lässt, für den wird es keine andere Leitung geben. Ich bezeuge, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah; nur Er ist es wert, angebetet zu werden. Er ist einzig und hat keinen Partner, und ich bezeuge, dass Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, Sein Diener und Sein Gesandter ist.

"Oh ihr, die ihr glaubt, fürchtet Allah in gebührender Furcht und sterbt ja nicht anders denn als (Allah) Ergebene[1]!"[2]

"Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten. Und fürchtet Allah, in Dessen (Namen) ihr einander bittet, und die Verwandtschaftsbande[3]. Gewiss, Allah ist Wächter über euch."[4]

"Oh die ihr glaubt, fürchtet Allah und sagt treffende Worte, so lässt Er eure Werke als gut gelten[5]und vergibt euch eure Sünden. Und wer Allah und Seinem Gesandten gehorcht, der erzielt ja einen großartigen Erfolg."[6]

Wahrlich, das beste Wort ist das Wort Allahs; der beste Weg ist der Weg Muĥammads. Die schlechteste Sache ist die Neuerung in der Religion, und jede Neuerung ist eine Bidd’ah[7], und jede Bidd’ah ist ein Fehlgehen und jedes Fehlgehen führt ins Feuer.

Um fortzufahren:

Alle Menschen, Nah oder Fern, Muslime oder Ungläubige, haben von den verheerenden und zerstörerischen Anschlägen in Alexandria gehört. Diese Anschläge sind ein Vergehen gegen die Heiligkeit des Islams, über die jeder Muslim Kenntnis haben muss. Es ist ein Vergehen gegen die Heiligkeit der Seelen, die unantastbar sind, ein Vergehen gegen die Heiligkeit des Eigentums, ein Vergehen gegen die Heiligkeit der Sicherheit und Stabilität und gegen das Leben der Menschen, die geschützt sind in ihren Häusern, ihrem Lebensunterhalt und in ihrem Kommen und Gehen. Es ist auch ein Vergehen gegen die allgemeinen Interessen, auf die kein Mensch in seinem Alltagsleben verzichten kann.

Wie abscheulicher und gewaltiger ist dieses Verbrechen, wenn dabei die Heiligkeiten Allahs verletzt werden, Seinen Dienern Unrecht zugefügt wird und Angst und Schrecken unter den Muslimen und jenen, die unter ihnen leben, verbreitet werden. Wehe ihm und nochmals wehe ihm vor der Bestrafung und Zorn Allahs oder dem Bittgebet (eines Unrechtzugefügtem), das ihn dann umzingeln wird. Wir bitten den erhabenen Allah, den Schleier dieser Leute zu enthüllen und ihre Sache bloßzustellen.

Die Seele, die in den Gesetzen der islamischen Scharī’ah (Gesetzgebung) unantastbar ist, ist die Seele jedes Muslims und die Seele derer, zwischen ihnen und den Muslimen Frieden herrscht, so wie es der erhabene Allah gesagt hat: "Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, ewig darin zu bleiben. Und Allah zürnt ihm und verflucht ihn und bereitet ihm gewaltige Strafe."[8] Und der erhabene Allah sagte auch bezüglich des Rechts eines Dhimmi[9], der nicht aus Vorsatz getötet wurde: "Und wenn er zu einem Volk gehörte, zwischen dem und euch ein Abkommen besteht, dann (gilt es,) ein Blutgeld an seine Angehörigen aus(zu)händigen und einen gläubigen Sklaven (zu) befreien."[10] Wenn also für einen Dhimmi, dem Sicherheit gewährt wurde und der nicht aus Vorsatz getötet wurde, Blutgeld gezahlt wird und gesühnt werden muss, wie sieht es dann im Falle eines Dhimmi aus, der vorsätzlich getötet wurde? Das Verbrechen ist dann umso gewaltiger und die Sünde umso größer. Es ist über den Gesandten Allahs, möge Allah ihn loben und Heil schenken, authentisch überliefert worden, so wie es im Ĥadīth von ‘Abdullah Ibn ‘Ammr steht, den Bukhārī in „aş-Şaĥīĥ“ verzeichnet hat, dass er sagte: „Wer einen Angehörigen eines Friedensvertrags tötet, wird nicht einmal den Geruch des Paradieses einatmen dürfen.“ Man darf dem Schutzgewährten kein Leid zufügen, geschweige noch töten, so wie es in diesem abscheulichen Verbrechen geschah. Dies ist eine gewaltige Androhung für den, der einen Angehörigen eines Friedensvertrags tötet. Diese Tat gehört auch zu den großen Sünden (Kabā`ir), bei der dem Tötenden angedroht wurde, nicht ins Paradies eintreten zu dürfen. Wir suchen Zuflucht bei Allah vor dem Scheitern.

Diese verbrecherische Tat, beinhaltet zahlreiche Vergehen, die im Islam verboten sind und die jeder Muslim wissen muss, wie zum Beispiel Verrat und Tücke, Willkür und Tyrannei, Verbrechen und Terror, sei es gegen Muslime oder auch Nichtmuslime. All das sind schändliche Taten, die ungeheuerlich sind und die von Allah, Seinem Gesandten und den Gläubigen abgelehnt und gehasst werden. Der Islam ist unschuldig von solchen und ähnlichen Taten. Auch jeder Muslim, der wahrhaftig an Allah und den Jüngsten Tag glaubt, ist unschuldig von solchen Taten. Solch eine Handlung stammt eher von Jemandem, der ein abweichendes Verständnis und eine abgeirrte und verdorbene ‘Aqīdah hat. Somit trägt er allein die Schuld für dieses Verbrechen. Mit seiner Tat darf weder der Islam noch die Muslime belastet werden, die mit der Rechtleitung des Islams rechtgeleitet sind, an das Buch Allahs, an die Şunnah und am machtvollen Seil Allahs festhalten.

Dies ist eine rein zerstörerische und verbrecherische Tat, die von der Scharī’ah und von der Fittrah (natürliche Veranlagung) abgelehnt werden. Deshalb kamen eindeutige Textpassagen aus der Scharī’ah, die solche Taten verbietet und die das Anfreunden mit solchen Leuten unterbietet. Der erhabene Allah hat gesagt: "Unter den Menschen gibt es manch einen, dessen Worte über das diesseitige Leben dir gefallen, und der Allah zum Zeugen nimmt für das, was in seinem Herzen ist. Dabei ist er der hartnäckigste Widersacher. Wenn er sich abkehrt, bemüht er sich eifrig darum, auf der Erde Unheil zu stiften und Saatfelder und Nachkommenschaft zu vernichten. Aber Allah liebt nicht das Unheil. Und wenn man zu ihm sagt: „Fürchte Allah“, reißt ihn der Stolz zur Sünde hin. Die Hölle soll seine Genüge sein – wahrlich eine schlimme Lagerstatt!"[11] und die Aussage des erhabenen Allahs: "Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), dass sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder dass ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder dass sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe."[12] Wir bitten Allah mit Seinen herrlichsten Namen und edelsten vollkommen Eigenschaften, dass Er den Schleier dieser feindseligen Täter enttarnen und sie stellen möge und dass er Leid von diesem Land und allen muslimischen Ländern abhalten möge.



Sheikh Rşlān, Ausschnitt aus „Ĥaula Ĥādith al-Işkandariyyah“





[1]D.h. Muslime

[2]Āli-’Imrān 3:102

[3]Oder: und (im Namen) der Verwandtschaftsbande

[4]an-Nişā` 4:1

[5]Auch: dann lässt Er eure Werke gut sein

[6]al-Aĥzāb 33:70f

[7]Jeder erfundene Weg in der Religion, mit der man beabsichtigt ’Ibādah (Anbetung) zu machen oder Allah näher zu kommen.

[8]An-Nişā` 4:93

[9]nichtmuslimischer „Schutzbefohlener“ (genannt „Dhimmi“) unter islamischer Herrschaft

[10] An-Nişā` 4:92

[11]Al-Baqarah 2:204ff

[12]Al-Mā`idah 5:33
 
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