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macoooo

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Das Fasten im Monat Ramadan zählt zu den „fünf Säulen des Islams“ und ist damit eine der Hauptpflichten von Muslimas und Muslimen. Nach dem Koran erhielt der Prophet Muhammad im Ramadan seine ersten Offenbarungen (Sure 2, Vers 185); schon in vorislamischer Zeit war dieser Monat als Fastenzeit bekannt (Sure 2, Vers 183). Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Kalender. Da dieser sich nach dem 28-tägigen Mondzyklus richtet, verschiebt sich der Ramadan jährlich um einige Tage nach vorne.

Während der Fastenzeit verzichten Muslime vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken und enthalten sich des Beischlafs mit dem Ehepartner. Die Fastenvorschrift gilt für jeden erwachsenen und gesunden Gläubigen. Kinder werden langsam an das Fasten
herangeführt, indem sie beispielsweise nur einige Stunden am Tag auf Nahrung verzichten. Kranke und ältere Menschen sowie schwangere oder stillende Frauen sind von der Fastenpflicht befreit. Sie holen das Fasten entweder später nach oder speisen an jedem versäumten Fastentag einen Bedürftigen.
Das Fasten ist in erster Linie eine Form des Gottesdienstes, d.h. jeder Gläubige fastet um Gottes Willen und hofft auf die spätere Aufnahme in das Paradies.

Viele Muslime nutzen den Ramadan ganz bewusst als eine Auszeit für Körper und Seele, in der sie zur Ruhe kommen. Sie bemühen sich, viel über Gott und sich selbst nachzudenken und ein vorbildhaftes Leben zu führen, indem sie beispielsweise den Koran einmal durchlesen, intensiv beten oder besonders auf einen freundlichen Umgang mit ihren Mitmenschen achten. Fasten bedeutet Konzentration auf das Wesentliche und Verzicht auf das Überflüssige – damit ist nicht nur ein bewussterer und dankbarer Umgang mit Lebensmitteln gemeint, sondern auch die Distanzierung von Luxus und Konsum.

Oft nehmen die Gläubigen am Ende der Fastenzeit eine körperliche Kräftigung und Reinigung der Seele wahr.
Fasten hat neben der Vertiefung der eigenen Beziehung zu Gott und dem Glauben noch einen wichtigen gesellschaftlichen Aspekt. Die meisten Muslime sagen, dass sie durch das Fasten besser nachvollziehen können, wie es armen und hungernden Menschen geht. Der am eigenen Körper empfundene Mangel mahnt sie dazu, anderen zu helfen, indem sie beispielsweise regelmäßig Hilfsorganisationen unterstützen oder Menschen mit wenig Geld zum Essen einladen.




In Deutschland bekommen Nichtmuslime vom Ramadan nicht viel mit, da sich das meiste in den Familien abspielt. In den letzten Jahren sind in den größeren Städten jedoch auch öffentliche Veranstaltungen wie beispielsweise „Die Nächte des Ramadan“ in Berlin durchgeführt worden, und islamische Verbände laden ihre Nachbarn zum abendlichen Gebet und Fastenbrechen in die Moschee ein. Viele Gemeinden bieten täglich Essen und Trinken an und wenden sich vor allem an arme Menschen und Familien, die Probleme haben, ihre Mahlzeiten zu bezahlen. Hier lässt sich dann spüren, wie sehr das Fasten im Ramadan ein Gemeinschaftserlebnis von Menschen ganz unterschiedlicher Herkünfte ist.


Der Ramadan endet mit einem dreitägigen Fest, das auf Arabisch ‘Id al-Fitr ist eines der höchsten Feste des Islams. In dieser Zeit besucht man Freunde und Verwandte und feiert und isst zusammen. Man gratuliert sich und drückt den Wunsch aus, dass Gott das Fasten der anderen annehmen möge.
 

macoooo

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Das Fasten ist eine direkte Angelegenheit zwischen dem Einzelnen und seinem Schöpfer, also ein Gottesdienst, der frei von Heuchelei sein muss. Die Seele des Fastenden wird gereinigt und geläutert und seine Beziehung zu Gott und seinen Mitmenschen wird gefestigt. Ohne dies bleibt das Fasten

bedeutungslos und leer. So ist ein grosser Nutzen des Monats Ramadan mehr Barmherzigkeit gegenüber Armen und Bedürftigen und darüber hinaus das Erlangen einer gewissen Selbstbeherrschung und Konzentration auf das Wesentliche. Fasten schärft das Gewissen und vergrössert die

Widerstandskraft. Wer fastet denkt mehr an Gott, übt sich in wohltätiger Nächstenliebe, schmeckt die Süsse der Ergebung in Gottes Willen, die Liebe Gottes und Gottesfurcht. Die Muslime geniessen auch das besondere Miteinander in der Familie und unter Freunden im Fastenmonat. Vielleicht ist der grösste praktische Nutzen der einmonatigen geistigen und

körperlichen Übung der, dass die Selbstbeherrschung und die Absage an bestimmte Dinge auch andere Aspekte des Lebens eines Muslims permanent zu durchdringen vermag. Dies wird möglich, weil dem Muslim im Ramadan eine Möglichkeit geboten wird eine innere Abrechnung durchzuführen und er somit neue Vorsätze für die nächste Zeit vornehmen kann.

Wer ist zum Fasten verpflichtet?
Die Fastenvorschrift im Monat Ramadan gilt für jeden geistig zurechnungsfähigen Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht. Die Pubertät kennzeichnet die Mündigkeit im Islam.


Kinder, die die Pubertät nicht erreicht haben, werden ermutigt so viele Tage zu fasten wie sie können. So können sie sich nach und nach mit zunehmenden Alter an dieses Gebot gewöhnen.


 

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Personen, die vom Fasten ausgenommen sind?
Nur wer das Fasten, so wie es im Islam vorgeschrieben ist, ohne gesundheitlichen Schaden durchführen können, ist zu diesem Gebot verpflichtet. Deshalb sind Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation und ähnliche

Personengruppen von dieser Pflicht ausgenommen. Personen, deren gesundheitliche Situation sich voraussichtlich nicht bessern wird wie z.B. chronisch Kranke oder Altersschwache, sollen für jeden im Ramadan versäumten Fastentag einen Bedürftigen speisen (die sog. Fidya). Andere, die unter die Ausnahmeregelung fallen und deren Situation sich bessern wird wie z.B. Schwangere, stillende Mütter etc. holen die versäumten Fastentage zu einem späteren Zeitpunkt nach.

6. Wann beginnt die Fastenzeit?
Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Im Gegensatz zur üblichen Praxis der Verwendung des Sonnenkalenders, benutzen die Muslime einen reinen Mondkalender. So verschiebt sich der Monat Ramadan 10 oder 11 Tage pro Jahr nach vorne und durchschreitet allmählich alle Jahreszeiten. Ein Muslim wird deswegen Fastentage im Laufe seines Lebens sowohl im Winter mit kürzeren

Tagen, als auch Fastentage im Sommer, an denen die Tage lang sind und das Fasten schwieriger wird erleben. Wäre eine bestimmte feste Jahreszeit für das Fasten festgelegt, würde das für manche der Anhänger des Islam in verschiedenen Erdteilen, einen dauernden Vorteil, für andere wiederum eine ständige Benachteiligung bedeuten.
 

macoooo

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Wortbedeutung von Ramadan?
Ramadan ist Arabisch und wird von der Wurzel ramida oder arramad abgeleitet, was ”brennende Hitze und Trockenheit”, speziell des Bodens bedeutet. Aus der gleichen Wurzel kommt ramdaa - sonnengebrannter Sand. Dies deutet auf das Hitzegefühl im Magen hin, das vom Durst erzeugt wird. Manche erklären auch das damit, dass der Ramadan die Sünden ausbrennt wie die Hitze den Boden. Im Ramadan sind Herz und Seele für die Anbetung und das Gedenken an Gott

empfänglicher, so wie Sand und Steine für die Hitze der Sonne. So hilft der Ramadan dem Gläubigen sich neu zu formen und seine physischen und geistigen Veranlagungen und Verhalten zu erneuern. (*) Türkisch: Ramazan; das ”z” wird wie ein ”s” in ”sehr” geprochen.

Wie wirkt sich das Fasten auf den Fastenden aus?

Das ist unterschiedlich. Es gibt viele Muslime, die durch das Fasten zu einer inneren Einkehr und zur Ruhe kommen, die sie vielleicht durch das ganze Jahr über vermissen. Oft fühlt der Fastende auch, dass sein Körper in diesem Monat eine Art Regeneration erfährt. Einige wiederum müssen sich in Geduld üben, weil sie das Fasten, emotional und körperlich stärker belastet als andere. Jeder empfindet das Fasten also ein wenig anders. Was allen fastenden Muslimen gemeinsam ist, ist die Tatsache, dass sie diesen Akt als Gottesdienst betrachten und die Vergeltung dafür bei ihrem Schöpfer im Jenseits erhoffen.

9. Ist es nicht ungesund beim Fasten auch nichts zu trinken?
Wenn die Voraussetzung für das Fasten erfüllt ist, nämlich die körperliche Fitness, ruft die fehlende Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auch keine gesundheitlichen Schäden für den Fastenden hervor. Zudem bewirkt der Verzicht auf Nahrung, dass man weniger Durst verspürt
 

macoooo

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Ist es sinnvoll, den ganzen Tag nichts zu essen und das alles abends wieder durch üppiges Essen nachzuholen?
Nein, sicher nicht. Deshalb hat der Prophet Muhammad (s) auch geraten leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Und er erliess eine allgemeine Regel, die auch ausserhalb des Ramadans Gültigkeit besitzt: Nämlich, dass der Muslim seinen Magen mit einem Drittel Essen, einem Drittel Flüssigkeit füllen, aber das letzte Drittel leer lassen sollte.

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Die Absicht beim Fasten ist das Wohlgefallen Gottes. Es wird empfohlen keine schwere Kost zu sich zu nehmen. Es ist aber auch erlaubt die eigens zubereiteten Köstlichkeiten zu geniessen. Deshalb gibt es sowohl Muslime, die in diesem Monat abnehmen, als auch manche die an Gewicht zunehmen.

12. Ist es nicht schwer hierzulande zu fasten?
Das Fasten hier ist unter einigen Aspekten leichter als das Fasten in klimatisch extremeren Breitengraden. Im Winter werden die zu fastenden Tage kürzer sein als die Tage im Sommer oder im Frühling. In den muslimischen Ländern fasten die meisten Menschen, so dass das Fastenbrechen kaum in die Arbeitszeit fällt und tagsüber nichts zu essen oder zu trinken angeboten wird. Viele Muslime in unserem Land hätten gerne Arbeitszeiten, die ihnen erlauben, das Fastenbrechen gemeinsam mit der Familie vorzunehmen.


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macoooo

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. Warum müssen die Muslime einen ganzen Monat lang fasten?
Wie schon in den ersten Antworten erwähnt, richten sich die Muslime – auch bei dieser Vorschrift – nach den Worten Gottes, dem Koran, und der Vorgehensweise des Propheten Muhammad (s), der Sunna. Diese Anweisungen geben den Monat Ramadan, der 29 oder 30 Tage lang dauert, als Fastenzeit vor. Da Eintönigkeit schädlich ist, ist es im Islam nicht gestattet das ganze Jahr über ohne Unterbrechung zu fasten. Auch wer geistigen Vorteil erzielen will, hat nicht die Erlaubnis dazu. Die Erfahrung bestätigt ausserdem, dass das Fasten für den, der es fortwährend übt, zur Gewohnheit wird, zur zweiten Natur, so dass der Vorteil nicht der gleiche ist wie für den, der nur von Zeit zu Zeit fastet.

. Wozu braucht Gott das Fasten, kommt es nicht eher auf den Glauben an?
Es ist richtig, dass Gott nichts von uns benötigt, weil Er sich Selbst genüge ist. Von den jeweiligen gottesdienstlichen Handlungen ziehen wir Menschen selbst hier in dieser Welt und im Jenseits Nutzen. Aber Glauben ist die Voraussetzung für eine Tat, die als Gottesdienst zählt und eine Tat ohne Glauben wird als Gottesdienst bei Gott nicht angenommen werden. Deshalb gehören Glaube und Tat zusammen und sind wie zwei Seiten einer Medaille. Der Glaube wird durch die Tat gestärkt. Glaube ohne Taten kann im Extremfall zu einem leerem Glaubensbekenntnis werden.

. Welche Mahlzeiten werden im Monat Ramadan fürs Fastenbrechen zubereitet?
Dies hängt von den jeweiligen Essgewohnheiten und dem kulturellen Hintergrund des fastenden Muslims ab. Oft wird abends eine warme Mahlzeit zubereitet, aber viele geniessen eher die Atmosphäre des Fastenmonats und das Zusammensein mit der Familie und den Freunden und legen weniger Wert auf die Speisen.

16. Wie wurde das Fasten im Monat Ramadan für Muslime eine Pflicht?
Die Offenbarungen Gottes an den Propheten Muhammad (s), die dann als Koran zusammengetragen wurden, begannen im Monat Ramadan im Jahre 610. Das Fasten während dieses Monats wurde den Muslimen erst im Jahre 624 zur Pflicht, als folgende Koranverse offenbart wurden: ”O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren. Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten.” (Koran 2:183) ”Der Monat Ramadan ist es, in dem der Koran als Rechtleitung für die Menschen

herabgesandt worden ist und als klarer Beweis der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch in dem Monat zugegen ist, der soll in ihm fasten. Und wer krank ist oder sich auf einer Reise befindet, soll eine Anzahl anderer Tage (fasten) - Allah will es euch leicht, Er will es euch nicht schwer machen - damit ihr die Frist vollendet und Allahs Grösse rühmt, dass Er euch geleitet hat. Vielleicht werdet ihr dankbar sein. (Koran 2:185)

 

macoooo

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Al-I'tikaaf bedeutet linguistisch: "Das Festhalten einer Sache und das Beharren darauf."

Nach dem Shar': "Das Weilen (o. Beharren) in einer Moschee von einer bestimmten Person zu einer bestimmten Zeit." Das I'tikaaf wurde nach dem Buch, der Sunnah und dem Ijmaa' der Salaf dieser Ummah festgelegt.
Im Buch (Qur'an) sagte Allaah -تعالى-: {Und als Wir das Haus zu einem Ort der Einkehr für die Menschen und zu einer Stätte der Sicherheit machten und (sagten): "Nehmt Ibrahims Standort als Gebetsplatz!" Und Wir verpflichteten Ibrahim und Isma'il: Reinigt Mein Haus für diejenigen, die den Umlauf vollziehen und die sich (dort) zur Andacht zurückziehen und die sich (vor Allah) verbeugen und niederwerfen.} [2:125]

In der Sunnah: So pflegte der Prophet -صلى الله عليه وسلم- in den letzten Zehn (von Ramadaan) I'tikaaf zu machen, bis Allaah ihn zu sich nahm.

Im Ijmaa': so waren sich die Gelehrten einig, so wie es An-Nawawii und Ibn Qudaamah überlieferten und darin haben sie Ibn Al-Mundhir und Ibn 'Abdil Barr überholt. All diese überlieferten den Ijmaa' über die Zulässigkeit des I'tikaaf. Al-Imaam Ahmad -رحمه الله- sagte: "Ich kenne keine Meinungsverschiedenheit (خلاف) über dessen Sunniyah (das es Sunnah ist)."

Al-I'tikaaf ist nur in der Moschee richtig, egal ob das I'tikaaf von einer Frau oder einem Mann gemacht wird, da Er -تعالى- sagte: {Während ihr euch (zur Andacht) in die Gebetsstätten zurückgezogen habt!} [2:187]


: Wer die letzten zehn Tage im I'tikaf verbringt, wann soll er damit beginnen und wann aufhören?

die letzten zehn Tage von Ramadan im I'tikaf verbringen,



Was die Anfangszeit vom I'itikaf anbelangt, so vertritt die Mehrheit der Gelehrten (darunter die vier Imame: Abu Hanifa, Malik, Asch-Schafi'i und Ahmad, möge Allah mit ihnen barmherzig sein) die Ansicht, dass derjenige, welcher die letzten zehn Tage von Ramadan im I'tikaf verbringen will, die Moschee noch vor dem Sonnenuntergang der 21 Nacht betritt. Dabei stützen sie sich auf zahlreiche Beweise. Darunter sind:
1. - Dass es bestätigt ist, dass der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, die letzten zehn Tage von Ramadan im I'tikaf verbracht hat.
Und dieses beweist, dass er die Nächte der Tage im I'tikaf verbracht hat, da „die zehn“ hier „die Nächte“ hervorhebt. Allah, erhaben sei Er, sagte:

„und bei den zehn Nächten“

[Al-Fajr 89:2]

Und die zehn Letzten beginnen mit der 21. Nacht. Hierauf basierend, soll er die Moschee vor dem Sonnenuntergang der 21. Nacht betreten.

2. - Und sie (die Gelehrten) sagen:

„Zu den gewaltigsten Zielen des I'itikafs gehört es, dass man die Nacht der Bestimmung (Laylatu al-Qadr) ersucht. Und die 21. Nacht gehört zu den ungeraden Nächten der letzten zehn Tage (von Ramadan), daher wird angenommen, dass es die Nacht der Bestimmung sein könnte, und man sie deshalb im I'tikaf verbringen sollte.
Diese Aussage tätigte as-Sindi in „Haschiyatu An-Nasa'i“; und siehe dazu „Al-Mughni“ (4/489).

Al-Bukhari (2041) und Muslim (1173) überlieferten jedoch von 'Aischa, dass sie sagte: „Wenn der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Frieden auf ihm, I'itikaf machen wollte, so verrichtete er das Morgengebet (Fajr) und blieb daraufhin innerhalb der Moschee.“
Einige der tugendhaften Vorfahren (Salaf) haben nach der äußeren Bedeutung dieser Überlieferung geurteilt, dass man nämlich nach dem Morgengebet im I'tikaf verweilen soll. Das Ständige Komitee vertrat auch diese Ansicht (10/411), sowie Schaikh ibn Baz (15/442).

Die Mehrheit der Gelehrten antwortete auf diese Überlieferung von zwei Seiten aus:
Erstens:

Dass der Prophet, Allahs Segen und Frieden auf ihm, sich vor dem Sonnenuntergang im I'tikaf befunden hat, er jedoch erst nach dem Morgengebet, den speziellen Platz für (seinen) I'tikaf eingenommen hat.
An-Nawawi sagte:
(Wenn er I'tikaf machen wollte, so verrichtete er das Morgengebet und betrat (dann die Moschee) im Zustand des I'tikaf.)
"Damit argumentierten diejenigen, deren Ansicht es war, dass der I'tikaf mit dem ersten Tag (nicht Nacht) beginnt. Das sagten auch al-Awzai'i, ath-Thauri und al-Layth, nach einer seiner zwei Aussagen.
Malik, Abu Hanifa, Asch-Schafi'i und Ahmad sagten:

„Wenn er den ganzen Monat oder die letzten zehn Tage I'tikaf machen möchte, so soll er die Moschee vor dem Sonnenuntergang betreten.“
Sie deuteten die Überlieferung so um, dass er (der Prophet) die Moschee im I'tikaf-Zustand betreten hat, alsdann abgebrochen und sich dann nach dem Morgengebet zurückgezogen hat. Dieses nicht, weil der I'tikaf zu dieser Zeit beginnt, sondern vielmehr hat er die Moschee im I'tikaf-Zustand vor dem Abendgebet (Maghrib) betreten, verweilte in der Moschee, um sich dann nach der Verrichtung des Morgenegebets (an seinen speziellen Ort) zurückzuziehen.“

 

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Definition:

Der Begriff Zakat bedeutet übersetzt Reinheit bzw. Reinigung. Diese Reinigung steht in direktem Zusammenhang mit dem Begriff Sadaqa (Spende). Dies ergibt sich aus dem Vers 103 der Sure 9:

"Nimm aus ihrem Vermögen eine Almosengabe (sadaqa), um sie damit rein zu machen und zu läutern (tutahhiruhum wa-tuzakkiehim bihaa), und sprich den Segen über sie (salli `alaihim)! Dein Segen (salaat) ist eine Beruhigung für sie. Allah hört und weiß (alles). -"


Pflicht:

Wie wir sehen, dient die Sadaqa der Läuterung, d.h. die Spende ist mit der Reinigung gleichzusetzen. Dies wird in den folgenden Versen verdeutlicht:

2:43 "Und verrichtet das Gebet (salaat), gebt die Almosensteuer (zakaat) und nehmt (beim Gottesdienst) an der Verneigung teil!"

4:162 "Aber denen von ihnen, die ein gründliches Wissen haben, und den Gläubigen, die an das glauben, was (als Offenbarung) zu dir, und was (zu den Gottesmännern) vor dir herabgesandt worden ist, und denjenigen, die das Gebet (salaat) verrichten und die Almosensteuer (zakaat) geben und an Allah und den jüngsten Tag glauben, denen (allen) werden wir (im Jenseits) gewaltigen Lohn geben. "

5:55 " Allah (allein) ist euer Beschützer, und sein Gesandter, und (mit ihnen alle) die, die glauben, - die das Gebet (salaat) verrichten, die Almosensteuer (zakaat) geben und sich (wenn sie beten) verneigen."

21:73 "Und wir machten sie zu Vorbildern (a'imma), die (ihre Gefolgschaft) nach unserem Befehl leiteten. Und wir gaben ihnen (die Weisung) ein, gute Werke zu tun (fi`la l-khairaati), das Gebet (salaat) zu verrichten und die Almosensteuer (zakaat) zu geben. Und uns dienten sie (ihr Leben lang)." (Paret)

Anhand dieser Verse wird auch die immense Bedeutung der Zakat deutlich, da sie stets im Zusammenhang mit dem Gebet genannt wird. Es ist allerdings zu erwähnen, dass nur der Zakat geben kann, der auch etwas besitzt, wie in Sure 9 Vers 103 angeführt:

"Nimm aus ihrem Vermögen eine Almosengabe (sadaqa), um sie damit rein zu machen und zu läutern (tutahhiruhum wa-tuzakkiehim bihaa), und sprich den Segen über sie (salli `alaihim)! Dein Segen (salaat) ist eine Beruhigung für sie. Allah hört und weiß (alles). -"

Menschen, die also keinen eigenen Besitz haben, sind auch nicht verpflichtet Zakat zu zahlen.


Menge:

Sure 2 Vers 219:

"Man fragt dich nach dem Wein und dem Losspiel (maisir). Sag: In ihnen liegt eine schwere Sünde. Und dabei sind sie für die Menschen (auch manchmal) von Nutzen. Die Sünde, die in ihnen liegt, ist aber größer als ihr Nutzen. Und man fragt dich, was man spenden soll. Sag: Den Überschuß (von dem, was ihr besitzt)! So macht Allah euch die Verse klar. Vielleicht würdet ihr nachdenken. -"

Hier wird deutlich gesagt, daß man das Spenden soll, was man zu viel hat. Jede Person ist also in der Pflicht selbst zu entscheiden, was sie entbehren kann. Die Heuchler seien jedoch gewarnt, denn Allah hat Kenntnis über alle Dinge!

Sure 3 Vers 92:

"Ihr werdet die (wahre) Frömmigkeit nicht erlangen, solange ihr nicht etwas spendet, was ihr (selber) liebt. Und was immer ihr spendet, darüber weiß Allah Bescheid. " (Paret)


Zeitpunkt:

Sure 6 Vers 141:

"Und er ist es, der Gärten mit und ohne Pfahlwerk hat entstehen lassen, und die Palmen und das Getreide von verschiedenartigem Fruchtertrag (? mukhtalifan ukuluhuu), und die Öl- und Granatapfelbäume, (deren Früchte) einander ähnlich oder auch unähnlich (sind). Eßt, wenn sie tragen, von ihren Früchten und gebt am Tag der Ernte (den Armen), was (davon zu geben eure) Pflicht ist! Und seid (dabei) nicht verschwenderisch! Allah liebt diejenigen nicht, die nicht maßhalten."

Das Einkommen am Tag der Ernte läßt sich natürlich auf jede andere mögliche Einnahmequelle anwenden. So soll man also immer dann spenden, wenn man selbst etwas eingenommen hat. Dies garantiert eine regelmäßige Umverteilung des Vermögens an die Bedürftigen.


Zakatberechtigte:

Personen, die ein Anrecht auf den Erhalt der Zakat haben werden in den folgenden Versen genannt:

2:215 "Man fragt dich, was man spenden soll. Sag: Wenn ihr etwas Gutes spendet, soll es den Eltern, den nächsten Verwandten, den Waisen, den Armen und dem, der unterwegs ist, zukommen. Und was ihr an Gutem tut, darüber weiß Allah Bescheid." (Paret)

2:273 "(Was ihr spendet, soll besonders) den Armen (zukommen), die (im Kriegsdienst) um Allahs willen behindert sind, indem sie (aus Mangel an Reittieren und dergleichen) nicht im Land (draußen) unterwegs sein können. (Nur) wer töricht ist, hält sie für reich, weil sie sich zurückhalten (und nicht immer betteln). Du erkennst sie (aber als verschämte Arme) an ihrem (charakteristischen) Äußeren. Sie bitten die Leute nicht in aufdringlicher Weise (um Almosen). Und was ihr an Gutem spendet, darüber weiß Allah Bescheid."

9:60 "Die Almosen (sadaqaat) sind nur für die Armen und Bedürftigen (? lil-fuqaraa'i wal-masaakieni) (bestimmt), (ferner für) diejenigen, die damit zu tun haben, (für) diejenigen, die (für die Sache des Islam) gewonnen werden sollen, für (den Loskauf von) Sklaven, (für) die, die verschuldet sind, für den heiligen Krieg* und (für) den, der unterwegs ist. (Dies gilt) als Verpflichtung von seiten Allahs. Allah weiß Bescheid und ist weise."

Um den Inhalt der Verse noch einmal zusammenzufassen. Zakatberechtigt sind:

Eltern und sonstige Verwandte
Waisen
Arme Personen an sich
Reisende
Soldaten
Personen, deren Herzen gewonnen werden sollen
Sklaven, die dadurch befreit werden
Schuldner
Personen, die sich besonders für die Sache Gottes einsetzen

Es liegt auf der Hand, eine gewisse Bedürftigkeit bei allen genannten Gruppen mitschwingen muss, denn es würde dem Sinn der Zakat widersprechen, würde man seinen Eltern Zakat geben, obwohl diese selbst Zakatpflichtig sind. Das heißt, dass alle oben genannten Personen nur Zakat erhalten können, wenn sie selbst nicht zakatpflichtig sind.

Sure 16 Vers 71:

"Und Allah hat die einen von euch im Unterhalt vor den anderen ausgezeichnet. Nun geben aber diejenigen, die (auf diese Weise) ausgezeichnet sind, ihren Unterhalt nicht an ihre Sklaven (weiter), so daß sie im Besitzstand gleich wären. Wollen sie denn die Gnade Allahs leugnen? " (Paret)

Hier sieht man deutlich, dass Reichtum und Wohlstand geteilt werden sollen. Es wäre absurd anzunehmen, dass sich dies nicht auf alle Teile des Lebens erstrecken sollte.

Eine besondere Erwähnung verdienen noch die Personen, deren Herzen gewonnen werden sollen. Dies kann man auf Personen beziehen, von denen man möchte, dass sie zum Islam konvertieren. Da man dies jedoch von allen Nichtmuslimen möchte, ist dies auch auf alle anzuwenden. Dabei ist ebenfalls zu beachten, dass diese Personen auch wirklich bedürftig sind.


Art und Weise:

Sure 13 Vers 22:

"und die geduldig sind und dabei (immer nur) ihren Herrn vor Augen haben, und (die) das Gebet (salaat) verrichten, von dem, was wir ihnen (an Gut) beschert haben, geheim oder offen Spenden geben und (wenn ihnen etwas) Schlimmes (begegnet, es) mit (etwas) Gutem abwehren, die (die sich so verhalten) haben (dereinst) die letzte Behausung (`uqbaa d-daari) zu erwarten," (Paret)

Sure 2 Vers 271:

"Wenn ihr die Almosen offen kundtut, ist es (schon) trefflich. Wenn ihr sie aber geheimhaltet und (unter der Hand) den Armen gebt, ist es (noch) besser für euch und wird euch (bei der Abrechnung am jüngsten Tag) etwas von euren schlechten Taten tilgen. Allah ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut." (Paret)


Wie wir sehen ist es besser Sadaqa zu geben, wenn man es nicht öffentlich tut. Es liegt jedoch auf der Hand, dass man bei dieser Art und Weise des Spendens keine Kontrolle hat, ob jeder seiner Pflicht nachkommt. Mit anderen Worten: lebt man in einem gesellschaftlichen System, welches den Koran als Gesetz annimmt muss eine Unterscheidung zwischen der freiwilligen und der verpflichtenden Spende gemacht werden, um den Armen zu ihrem Recht zu verhelfen.

 
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